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Beiträge und Kostenstruktur in der PKV
Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) unterscheiden sich grundlegend von denen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Während in der GKV das Einkommen die Höhe der Beiträge bestimmt, werden die PKV-Beiträge nach individuellen Faktoren berechnet.
Berechnungsgrundlagen
Die Beitragshöhe hängt ab von:
- Eintrittsalter – je jünger der Versicherte beim Abschluss ist, desto günstiger sind die Tarife
- Gesundheitszustand – Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen
- Leistungsumfang – je mehr Zusatzleistungen (z. B. Chefarztbehandlung, Einbettzimmer), desto höher der Beitrag
- Selbstbeteiligung – höhere Selbstbeteiligung senkt den monatlichen Beitrag
Keine Einkommensabhängigkeit
Ein entscheidender Unterschied zur GKV: Die Höhe des Einkommens spielt bei der Beitragsberechnung keine Rolle. Ein Selbstständiger mit hohem Einkommen zahlt den gleichen Beitrag wie jemand mit mittlerem Einkommen, sofern Tarif und persönliche Faktoren gleich sind.
Das macht die PKV besonders attraktiv für Gutverdiener ohne Familie, da sie bei gleichen Leistungen oft weniger zahlen als in der GKV.
Familienversicherung
Im Gegensatz zur GKV gibt es in der PKV keine kostenfreie Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag. Das kann die Kosten für Familien mit Kindern erheblich erhöhen.
Altersrückstellungen
Ein Teil des Beitrags fließt in sogenannte Altersrückstellungen. Diese sollen die Beiträge im Alter stabilisieren, da mit zunehmendem Lebensalter die Krankheitskosten steigen. Dennoch kommt es trotz Altersrückstellungen regelmäßig zu Beitragsanpassungen.
Beitragsentwicklung
Die Beiträge können sich im Laufe der Zeit erhöhen, insbesondere durch:
- steigende Gesundheitskosten
- medizinischen Fortschritt und neue Behandlungsmethoden
- Anpassungen der Kalkulationsgrundlagen der Versicherer
Beitragsentlastungstarife
Viele Versicherer bieten Beitragsentlastungstarife an. Dabei zahlt der Versicherte während der Erwerbsphase freiwillig höhere Beiträge, um im Alter eine Reduzierung der Monatsbeiträge zu erhalten.
Wechselmöglichkeiten
Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich, etwa wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder man unter 55 Jahre alt ist und erneut in eine versicherungspflichtige Beschäftigung eintritt. Daher sollte die Entscheidung für die PKV immer langfristig bedacht werden.